Die Stimmung
 

Ungefähr seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wird in der westlichen Musik die gleichstufig temperierte Stimmung verwendet.
Dabei wird jede Oktave rein mathematisch in zwölf gleich große Teile (Halbtöne) unterteilt. Jeder Halbton umfasst dabei 100 Einheiten des logarithmischen Maßes "cent". Dieses Stimm-System ist eine Kompromisslösung, um in allen zwölf möglichen Tonarten (C,Cis,D,Dis etc.) gleich gut (oder besser gesagt: gleich schlecht) spielen zu können.

Intervalle - also die Abstände zwischen Tönen - sind jedoch nicht das Produkt intellektueller Beschäftigung mit Musik, sondern klingen in jedem gespielten Ton als Obertöne mit.
Die wichtigsten Intervalle (entsprechend ihrer Reihenfolge im Oberton-Spektrum) sind die Oktav, die Quint, die Quart und die große und kleine Terz. Die Frequenz-Verhältnisse dieser "reinen" oder "natürlichen" Intervalle (1:2, 2:3, 3:4, etc.) sind also von der Natur vorgegeben.

In der heute allseits gebräuchlichen gleichstufigen Stimmung kommt allerdings einzig und allein die Oktav in natürlicher, reiner Form vor. Die "temperierte" Quint weicht um 2 cent von der reinen Quinte ab, die temperierte große Terz von der reinen Terz bereits um 14 (!) cent (also 14 Hunderdstel eines Halbtons).

Die Reine Stimmung ist in der Natur des menschlischen Hörens verankert. Wer Wert darauf legt, dass ästhetische Prinzipien eine "natürliche" Ursache haben, kann sich hier auf den Willen der Natur berufen [...].
Wer den Rückgriff auf die "Natur" als altmodisch abtut und es vorzieht, sich allein auf seine Gehörseindrücke zu verlassen, wird sich mit der Feststellung begnügen, dass die reinen Intervalle vorzüglich klingen, die temperierten dagegen verstimmt.

Martin Vogel in: "Die Zukunft der Musik"

Der allergrößte Teil der Musik, die wir täglich hören, beinhaltet demnach sogut wie keine reinen Intervalle, wie sie in der Natur vorkommen.
Wenn eine Musik aber auf unser Innerstes wirken und eine Resonanz in der Schwingung unserer Seele finden soll, ist es erforderlich, auch mit einer reinen, natürlichen Stimmung zu arbeiten.

Im Hörraum des Menschen ist im Unterbewusstsein ein geistiger Innenraum als allgemein menschliche Gabe (Begabung) eingeschrieben. Dieser Raum ist ein Gefühlsraum, d.h. er ist formlos vorbestimmt, streng nach Zahlenrelationen geordnet und ist reine Harmonie. Harmonie ist ein gestaltetes Verhältnis, eine Beziehungsordnung, weshalb dieses Konzept den freien Willen, die menschliche Entscheidungsfreiheit, respektiert.

Dr. Thomas Herwig Schuler in: "Fraktale Tonalität. Von den Angeboten energetischer Musik"

 
Deswegen verwenden wir für musica stellaris ausschließlich reine Stimmungen,
die sich aus dem naturgegebenen Oberton-Spektrum ergeben.


 

 
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